Tag 16: Heute morgen grosse Schwierigkeiten beim Losfahren gehabt - wusste nicht mehr wie es geht, schon morgens bei strahlendem Sonnenschein in den Tag zu starten. Hat dann aber doch noch geklappt und wurde, es ging Richtung Oban, mit einem schönem Blick auf Castle Stalker belohnt.
Der Weg nach Oban führt mich über die Connel Bridge (erbaut 1901..1903).
In Oban dann ein kurzer Abstecher zum Hafen...
... wo Handarbeiten, 200 m Fische in allen Formen und Farben aus Stoff am Geländer, zu bewundern waren. Für alle die jetzt den Zeigefinger heben: Ja ich weiss, doppelt gelb durchgezogen = absolutes Halteverbot! "Sorry, I don't know, I'm a continental!" wäre meine zurechtgelegte Ausrede gewesen...
... ist klar, das Muster durfte einfach nicht fehlen! Habe aber leider zu wenig Kenntnisse um dieses Tartan einem Clan zuzuordnen.
In Oban dann getankt und Richtung Süden zur Halbinsel Kintyre weiter. Das durfte heute natürlich nicht fehlen, das musste noch kommen, wäre zu schön gewesen: 45 Minuten starker Regen. Warum verläuft die Strasse ausgerechnet dort hinten links lang? Antwort: Es gibt nur diese!
... wobei so ein Wetter schon was hat: Hab noch nie so viele Grautöne gesehen, sieht fast aus wie ein Aquarell.
20 Minuten später dann wieder dieser Blick! Die Strände an der Westküste von Kintyre, kilometerlang, einer schöner als der andere. Im Hintergrung die Insel Jura.
Am Ufer viel Viehzucht, man wird genauestens beobachtet - Übrigens, auch hier: man sieht nie alle gleichzeitig von vorne - q.e.d.
Etwas weiter südlich wird es karibisch...
... nur die Palmen fehlen...
... einfach traumhaft. Damit die Stimmung nicht so sehr steigt: kleine Miesmacherwolken. Aber, das macht eben auch das schottische Flair aus.
Heute auch sehr zeitig eine schöne Unterkunft dann in Campbeltown gefunden, erster Stock, das Zimmer mit dem Erker.
... konnte mir dank der frühen Anreise so noch etwas die Beine am Hafen vertreten...
... Off Shore Windkraftanlagen sind schwer im kommen, habe 30 Rotorblätter gezählt.
... noch ein kurzer Walk durch's urige Städtchen...
... und habe dort den Ursprung gefunden, als aus "Raider" "Twix" wurde.
Kann beruhigt einschlafen, da für morgen bereits ein Ausflugziel entdeckt ist. In der Hochphase hatte die Stadt 34 Brennereien, weshalb sie sich selbst als Whiskyhauptstadt der Welt bezeichnet.
Hier eine kurze Info für
Whiskyfans .
Tag 17: Der Tag startet gut, ich kann, entgegen der gestrigen Aussage meiner B&B Gastgeber, doch noch einen Tag bleiben. Das ist genau das, was ich wollte, denn so habe ich vor der Rückfahrt noch
einen Tag Pause, kann mir in Ruhe Campbeltown anschauen und das Örtchen auf mich wirken lassen.
... ein Hoch auf "The Hall".
Nach einem morgenlichen Rundgang durch die Stadt und dem Besuch des Whiskystores - diesen mit etwas leichterer Geldbörse wieder verlassen - hatte ich genug vom Ausruhen. Eine Ausfahrt musste her,
schliesslich musste auch noch der Süden von Kintyre, im speziellen "Mull of ...", besichtigt werden.
Diese Motiv darf einfach nicht fehlen!
Aber bevor ich über den Ausflug berichte, hier noch ein Nachtrag zum morgentlichen Spaziergang. Ein lieber Freund hat mich gebeten zu checken was "unterm Schottenrock ist". Diese Aufgabe hat mich, neben dem Wetter, bereits die letzten 3700 km täglich beschäftigt. Denke, dass ich hier in Campbeltown der Lösung sehr nahe gekommen bin, als dieser Laden vor mir auftauchte. Die Antwort lautet, falls das Interior des Shops auch dem "Darunter des Kilts" entspricht - NICHTS! Denn der Laden ist leer. Hoffe die Frage damit zufriedenstellend beantwortet zu haben (Anmerkung: ich bin auch enttäuscht... hatte mehr erwartet).
Auf Umwegen dann Richtung Southend, am Beach, im Hintergrund Isle of Jura, bei einer Tasse Kaffe aus der Thermoskanne mit dem Fernglas Robben beobachtet.
Ein Klassiker - Die Szenerie mit den Schäfchen haut nur von Mai bis Juli hin, da die Schäfchen ja immer "Schaf"iger werden.
Hunderte Schafe - als ich stoppte, blöckten mich minutenlang erst mal alle an.
Beide Ziele des Tages, nicht zu verfehlen - Übrigens: wieder einer, der auf der falschen Seite fährt, das geht jetzt schon 2 Wochen so! Das könnte ein Fall für Brüssel werden.
Friedhof in Southend.
Rechts, das Kap, das ist "Mull of Kintyre"...
... Helm auf, Handschuhe an und los geht's...
... Blick zurück auf Southend...
... da war dann doch noch eine Single Road, eigentlich mehr ein 10 km langer Feldweg mit Schlaglöchern, Rollsplitt, die bisher schlechteste "Strasse"... - da kam keine Langeweile auf, wer hätte das gedacht - hat die Q locker weggesteckt.
Angekommen bei "Public Roads End" ein Blick hinunter zum Leuchtturm von "Mull of ...".
Für die Nostalgiger unter Euch, Freunde der
Bagpipers, ... hier der passende Song zum Foto von
Sir John Mc Cartney:
"
Mull of Kentire " - Danke an meinen Schatz für den tollen Tipp "..fahr doch noch nach Kintyre.."
Schwenkt man den Blick links vom Leuchtturm weg in die Ferne zum Horizont, so liegt dort - Irland! Aber diese Etapppe schaffe ich nicht mehr, dafür ist keine Zeit. Motorrad wenden und zurück nach Campbeltown.
Nach dem Ausflug bekam die Q noch eine Schönheitspflege, wurde ja zuletzt in Thurso vor 1250 km gemacht, lange her...
... und noch kurz den Ölstand kontrolliert - alles bestens. Hatte dann auch noch ein nettes Schraubergespräch mit dem Monteur, er hat gerade seine 450iger Enduro fertig restauriert, strahlte über alle Backen - Motorradfahren verbindet eben.
Nach dem Essen beim Inder noch ein wenig am Hafen lang - Meinte gehört zu haben "Wann knipst Du endlich!".
Wie geht es morgen weiter? Bin über die Westküste runter nach Süden von Kintyre, werde im Osten mit der Morgensonne in Richtung Norden auf der "kleinen" Strasse dann wieder hoch "eiern" - freue mich.